Klein denken, um Großes zu erreichen: schnellere Bergung von Schiffsriesen

In der Nacht vom 29. Juli 2011 kam es in der viel befahrenen Straße von Malakka zu einer Kollision zwischen einem großen Massengutfrachter und einem gewöhnlichen Frachtschiff. Der Bulker ging in den seichten Gewässern auf Grund, dadurch kam es zu Verkehrseinschränkungen auf einem der meist befahrenen Schifffahrtswege weltweit.

Da das Schiff zu groß war, um die Sägeketten mit herkömmlichen Methoden exakt unter dem Schiff zu positionieren, wurde Mammoet hinzugezogen, um eine Alternativlösung finden. Mit einem neuen Präzisionsbohrverfahren konnte Mammoet die Sägeketten exakt positionieren.

So konnte Mammoet den 230 Meter langen Rumpf in handhabbare Einzelteile zerlegen und diese aus dem Fahrwasser entfernen.

Da moderne Schiffe immer größer und schwerer werden, wird ihre Bergung immer schwieriger. Mit herkömmlichen Verfahren zur Positionierung der Sägeketten ist nur eine begrenzte Präzision möglich, wodurch es zu unzumutbaren Abweichungen beim Gewicht der einzelnen Teile kommen kann, wenn große Schiffe zerlegt werden.

Mit einer Breite von 32 Metern und einem Eigengewicht von 70.424 Tonnen zählte dieser Massengutfrachter zu diesen großen Schiffen. Daher entwickelte Mammoet ein neues Richtbohrsystem zur Positionierung der Ketten, mit denen große Schiffe in genau dimensionierte Teile zerlegt werden können.

Mit dem Unterwasser-Richtbohrsystem konnte Mammoet die exakten Positionen festlegen, an denen von einer Seite zur anderen unter dem Wrack gebohrt werden sollte. Die modifizierte Anlage für horizontales Richtbohren wurde auf einen maßgeschneiderten Auslegerträger gesetzt und neben einer Barge platziert. Der Ausleger wurde anschließend in einem Winkel von 22,7 Grad abgetaucht, bis die Vorderseite ihre exakt festgelegte Position auf dem Meeresgrund erreichte.

An diesem Punkt konnten die Bohrarbeiten beginnen. Als die Bohrerspitze an der anderen Seite des Schiffs wieder auftauchte, wurden die Sägeketten durch die Vorbohrungen geführt. Als die Ketten an Ort und Stelle waren, konnte das Team das Schiffswrack in präzise dimensionierte Teile zerlegen.

Die gewählte Methode stellte die einzige Möglichkeit dar, die Sägeketten exakt unter dem 32-Meter-Träger dieses großen Bulkers zu führen. Jedes andere Verfahren wäre zu ungenau gewesen, um ein Schiff dieser Größe in handhabbare Einzelteile zu zerlegen.

Durch Anpassung an die Entwicklungen in der Schifffahrtsindustrie hat Mammoet eine neue Methode zur sicheren und effektiven Bergung großer Schiffe entwickelt - und in diesem speziellen Fall die viel befahrene Straße von Malakka freigeräumt.