Branche:
  • Case study

  • Bauwesen

Kompetenz:
  • Hydraulisches Heben

  • Verschub

Vorteile:
  • Optimierter Zeitplan

  • Verkürzte Unterbrechung

  • Flexible Operationen

  • Parallele Operationen

Standort:
  • Deutschland

Intelligente Lösung für das Verschieben des kompletten Bauwerks spart Zeit und minimiert Störungen

Gewinner des BSK-Awards 2024 in der Kategorie Montage, 1. Platz

Die vor über 100 Jahren erbaute Oderbrücke an der deutsch-polnischen Grenze in Küstrin verbindet West- und Osteuropa und gilt seither als Symbol für das Zusammenwachsen Europas.

Da Brücken im Laufe der Zeit durch den Schwerlastverkehr stark beansprucht werden, müssen sie ersetzt werden. Für eine solche historische Eisenbahnbrücke wurde ein spezieller Ersatz geplant, der mit minimaler Beeinträchtigung des Schienennetzes realisiert werden sollte.

Die neue Oderbrücke ist eine Innovation - eine Netzwerkbogenbrücke mit Hängern aus Carbon: Ihr schlankes, leichtes und weiches Design ist ein passendes Symbol für Innovation, Offenheit und Verbindung.

Die 2.100 t schwere und 180 m lange Brücke wird dazu beitragen, die Streckenkapazität zu erhöhen und die Fahrzeiten zu verkürzen, indem sie eine zulässige Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h ermöglicht.

Mammoet hat viel Erfahrung mit großen Brücken und verfügt über Spezialausrüstung, um sie als komplette Bauwerke zu bewegen. Dies ermöglicht parallele Arbeiten in der Vorbereitungsphase und spart Zeit.

Aus diesem Grund wurde Mammoet damit beauftragt, die Brücke sicher und mit minimaler Störung zu installieren.

 

Innovative Netzwerkbogenbrücke mit Carbon-Hängern.
Die Brücke wurde auf der deutschen Seite der Oder montiert und als Gesamtkonstruktion bewegt.

 

Eine Herausforderung mit Tiefgang

Die Brücke wurde auf der deutschen Seite der Oder montiert und anschließend von Mammoet als Ganzes über den Fluss an ihre endgültige Einbauposition gebracht.

Koen Brouwers, Project Manager bei Mammoet, sagte:

"Die meisten Brücken werden mit einer Kombination aus selbstfahrenden modularen Transportern (SPMTs) von Mammoet, Verschubwippen und einem Ponton eingeschwommen. Der Einsatz eines Pontons war hier jedoch aufgrund der geringen Wassertiefe und des schwankenden Wasserstands des Flusses nicht möglich. Auch der Einsatz eines großen Krans, der Lasten mit großer Reichweite positionieren kann, war aufgrund des Gewichts und der Länge der Brücke ebenfalls nicht möglich."

Die Ingenieure von Mammoet entwickelten daher eine Lösung, die den Einsatz von Kran und Ponton überflüssig machte.

Diese Lösung ermöglichte es, die Arbeiten unabhängig vom Wasserstand durchzuführen, und den Arbeitsablauf flexibler, sicherer und effizienter zu gestalten.

Nachdem die Brücke zunächst auf 2 m angehoben und die SPMTs darunter positioniert worden waren, wurde sie zum Flussufer transportiert und dort auf dem ersten der fünf temporären Stützen positioniert.

Anschließend wurde die Brücke mit einer Kombination aus speziell konstruierten Verschubwippen und Litzenhebern horizontal bis zur nächsten temporären Stütze gezogen.

Dieser Vorgang wurde fortgesetzt, bis die Brücke das gegenüberliegende Flussufer erreicht hatte. Die SPMTs auf der Rückseite der Brücke wurden dann entfernt und Verschubschuhe installiert, um die Brücke in ihre endgültige Position zu schieben.

An diesem Punkt wurde die Brücke von Kletterpressen übernommen, so dass die temporären Stützen entfernt und die Brücke auf ihre endgültige Höhe abgesenkt werden konnte.

Für dieses Projekt wurden rund 45 Lkw-Ladungen schweres Spezialgerät mobilisiert, darunter 96 SPMT-Achslinien, 26 Verschubwippen, 10 Kletterpressen und 2 Litzenheber.

 

Litzenheber ziehen die Gesamtkonstruktion horizontal von einer temporären Stütze zur nächsten.
Modifizierte Verschubwippen unterstützen eine reibungslose und sichere Bewegung der Brücke.

 

Bewegung in alle Richtungen

Eine der wichtigsten Überlegungen bei jedem Brückenverschub ist das Risiko der Verformung der Struktur während des Verschubvorgangs, was eine große Herausforderung für das Ingenieurteam darstellte.

Um dieses Problem zu lösen, wurden temporäre Stützen mit Hydraulikzylindern an den Kaikanten und im Wasser sowie modifizierte Verschubwippen verwendet.

Jack van der Vloet, Lead Engineer bei Mammoet, sagte:

"Es ist eine große Brücke, und die Windlasten mussten berücksichtigt werden. Sie hat eine große Durchbiegung, so dass die Verschubwippen modifiziert werden mussten. Normalerweise sind sie in zwei Richtungen beweglich, aber in diesem Fall mussten sie um 360 Grad drehbar sein. So hatten wir immer die volle Kontrolle über den Vorgang.“

 Die gesamte Verschubausrüstung musste für die Ausführung technisch angepasst werden. Das bedeutete, dass alle Verschubwippen mit einem Kugellager nachgerüstet wurden, um sie in alle Richtungen bewegen zu können. Während des Verschubs wurde das Gewicht auf jedem Turm und jedem Zylinder kontrolliert, um einen reibungslosen und sicheren Ablauf zu gewährleisten.

Aufgrund der Größe der Brücke mussten alle bei Mammoet Europe verfügbaren Verschubwippen eingesetzt werden. Dies war eine technische und logistische Herausforderung, die jedoch dank der Größe und des Netzwerks leicht zu bewältigen war.

Neue Erfolgsmethode

Infrastrukturprojekte sind für die Unterstützung der wachsenden Bevölkerung und Wirtschaft von entscheidender Bedeutung, und mit dem zunehmenden Verkehr in den Städten werden diese Projekte immer anspruchsvoller.

Die Erfahrung von Mammoet mit großen Brückenprojekten und die technischen Möglichkeiten, Brücken als komplette Bauwerke zu verschieben, ermöglichen es, in der Vorbereitungsphase parallel zu arbeiten und so Zeit zu sparen und Störungen zu vermeiden.

Uwe Richter, Senior Sales Manager bei Mammoet, sagte:

"Es ist sehr wichtig, dass Mammoet in einem frühen Stadium einbezogen wird, um die Vorbereitungsphase mit technischen Studien und Machbarkeitsstudien zu unterstützen. Auf diese Weise können wir die verschiedenen Ausführungsoptionen untersuchen und gemeinsam mit dem Kunden die beste Lösung wählen."

Im Vergleich zu anderen Brückenprojekten, bei denen Krane oder Pontons zum Einsatz kommen, hat Mammoet eine andere Methode mit modifizierten Verschubwippen verwendet. Diese intelligente Lösung kann nun für andere Brückenprojekte angepasst werden, bei denen der Einsatz eines Krans oder Pontons nicht möglich oder ineffizient ist.

 

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Projekt Video - Oderbrücke Küstrin - Vollversion