Branche:
  • Bauwesen

Kompetenz:
  • Schwertransport

  • Schwerhub

  • Verschub

Vorteile:
  • Reduced preparation

  • Verkürzte Unterbrechung

  • Parallele Operationen

Standort:
  • Kanada

Mammoet errichtet Brücke an stark bebautem Standort mithilfe einer neuen Verschubmethode.

Als Subunternehmer von Demathieu Bard – Aecon hat Mammoet die Saint-Jacques-Brücke in Montreal, Kanada, sicher fertiggestellt. Das Team setzte eine neue Verschubmethode ein, um die beengten Platzverhältnisse zu überwinden und den Verkehr möglichst wenig zu beeinträchtigen.

Das MTMDET (Ministerium für Verkehr, nachhaltige Mobilität und Verkehrselektrifizierung) schrieb eine neue Methode für die Errichtung der Brücke über einem zweispurigen Autobahnkreuz vor, die den östlichen und den westlichen Teil der Rue Saint-Jacques wieder miteinander verbinden sollte. Um den Straßenverkehr so wenig wie möglich zu behindern, forderte das MTMDET, die Fahrbahn der Saint-Jacques-Brücke abseits der Autobahn zu bauen und anschließend über der Autobahn zu errichten. Damit sollten die Beeinträchtigungen des darunter verlaufenden Verkehrs minimiert werden. Mammoet und Demathieu Bard – Aecon entwickelten einen innovativen Ansatz, der die vorhandene Verschubmethode an die Anforderungen des MTMDET hinsichtlich der Montagemethode anpasste.

Das Verschubsystem von Mammoet besteht in der Regel aus Verschubschuhen, die in eine Verschubbahn eingesetzt werden, um Lasten in gerader Richtung vorwärts zu bewegen. Bei diesem Projekt in Montreal war es jedoch nicht möglich, eine Verschubbahn in der Lücke zwischen den Lagerstellen einzusetzen. Aus diesem Grund revolutionierten die Ingenieure von Mammoet die übliche Funktionsweise von Verschubsystemen. Sie entwickelten ein neues System aus separaten Verschubschuhen, das unabhängig von einer Verschubbahn eingesetzt werden konnte.

Die softwaregesteuerten Schuhe arbeiteten als separate Einheiten. Dabei waren sie in einer synchronen, vierstufigen Reihenfolge darauf programmiert, die Brücke vorzuschieben, ohne sich ständig mit dieser vorwärts zu bewegen. Für das neue System wurden die Novarka-Verschubschuhe verwendet – die maßgefertigten Verschubschuhe mit einer Kapazität von 700 Tonnen, die für das Tschernobyl-Projekt in der Ukraine eingesetzt worden waren. Aufgrund des hohen Gewichts der Brücke musste Mammoet für diesen Auftrag die Schuhe mit der höchsten Kapazität bereitstellen. Die synchrone, vierstufige Reihenfolge ermöglichte die für eine sichere Ausführung dieser Arbeiten erforderliche Präzision und Steuerung. Und mit der Fähigkeit zu seitlichen Verschiebungen konnten die Schuhe den Weg der Brücke korrigieren, wenn sie aus der Bahn geriet.

Der Brückenbau umfasste zwei Phasen. In der ersten Phase wurde eine Hälfte der Brücke angehoben und auf einem System aus acht Verschubschuhen und behelfsmäßigen Stützen platziert. Das System schob die Struktur von der Ostseite der Rue Saint-Jacques aus in vier Schritten vor.

Vertikale Hubzylinder hoben die Brücke aus den behelfsmäßigen Stützen und die Verschubschuhe schoben sie um 0,6 Meter vor. Anschließend legten die Hubzylinder die Brücke wieder auf den Stützen ab und die Verschubschuhe wurden um 0,6 Meter zurück zu ihrem Ausgangspunkt gezogen. Das System wiederholte diese Schritte so oft, bis die Brücke um 45 Meter verschoben worden war. Hier konnte der Mittelpfeiler zwischen den Autobahnen die Struktur an zwei Stellen tragen. Dann wurde die zweite Hälfte der Brücke auf der Ostseite errichtet und an den ersten Abschnitt angebaut.

In der zweiten Phase wurde die vollständige Brücke um weitere 66 Meter verschoben, bis sie die darunter verlaufende Autobahn vollständig überspannte. Für diese Phase waren 14 einzelne Verschubschuhe auf der Ostseite der Rue Saint-Jacques und weitere vier für den Mittelpfeiler erforderlich. Am Ende dieses Auftrags senkte Mammoet die Brücke um zwei Meter auf ihr Fundament ab.

Diese neue Verschubmethode ermöglichte es dem Kunden, die vormontierte Brückenkonstruktion an diesem verkehrsreichen Standort zu errichten. Folglich wurden die Verkehrsbeeinträchtigungen minimiert und der Verkehr an nur zwei Wochenenden und in wenigen Nächten behindert.